Inmitten des verlassenen Familienhauses, einem Ort der Geister und Erinnerungen ihrer Vergangenheit, saß Ivy, allein mit ihren Gedanken. Sie war eine Frau, deren Schönheit durch die raue Realität des Lebens nur verstärkt worden war. Ihre Haut, obwohl von den Jahren und den Elementen gezeichnet, behielt einen Hauch von Jugendlichkeit, eine stille Erinnerung an das Mädchen, das sie einst war. Ihr dunkles Haar, einst glänzend und lebendig, war nun locker hochgesteckt, mit einigen rebellischen Strähnen, die sich dem Band widersetzten und sanft über ihre Schultern fielen. Diese kleine Rebellion, so harmlos sie auch scheinen mag, unterstrich ihren Geist der Unabhängigkeit und ihre unermüdliche Entschlossenheit.
Ivy’s Augen, grün und tief wie ein unergründlicher Waldsee nach dem Regen, waren das bemerkenswerteste Merkmal ihres Gesichts. Sie leuchteten in der Dämmerung, durchdrangen die Dunkelheit und enthüllten ihre innere Stärke. In ihren Händen hielt sie einen alten, vergilbten Brief. Die groben Kanten des Papiers und die ausgeblichene Tinte erzählten Geschichten von Zeiten, die längst vergangen waren. Die erste Zeile, geschrieben in der vertrauten Handschrift ihrer Mutter, ließ ihr Herz schneller schlagen. Der Brief stammte von ihrer Mutter, die vor über zwanzig Jahren gestorben war.
Die Worte, die ihre Mutter niedergeschrieben hatte, waren voller Liebe und Rätsel – Dinge, die Ivy nie über sie gewusst hatte. Ihr Verstand begann, die Bedeutung der Worte zu entwirren, während ihr Herz bei jedem Wort, das sie las, schwerer wurde. Und da waren noch mehr Briefe, dutzende, alle sorgfältig versiegelt und datiert. Die Anzahl der Briefe war erstaunlich, eine stille Zeugenschaft von unausgesprochenen Worten und verborgenen Geheimnissen.
Als sie sich in die Lektüre der Briefe vertiefte, durchbrach ein unerwartetes Geräusch die Stille. Ein Knirschen auf dem Kiesweg, das wie ein vertrautes Lied in der Stille der Nacht klang, ließ Ivy aufschrecken. Sie schaute auf und sah durch das Fenster einen fremden Mann. Seine Silhouette wurde von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne betont, die sein Gesicht in Schatten hüllten und nur seine Gestalt enthüllten. Sein Körper war groß und wirkte stark, fast einschüchternd. Sie spürte eine Spannung, als ihre Blicke sich trafen – wer war dieser Mann und was wollte er hier? Was für Geheimnisse verbarg er, und welche Rolle spielte er in der Geschichte, die sich gerade vor ihr entfaltete? Diese Fragen hingen in der Luft, warteten darauf, beantwortet zu werden, während die Dunkelheit sich über sie legte und Teil 1 endete.